Kontrolle bei Brustkrebs: Jeder Termin ist wichtig für Sie

Sicherlich kennen Sie diese Tage, an denen Sie sich überwinden müssen, den Kontrolltermin wahrzunehmen. Viel lieber würden Sie die Zeit z. B. mit Freunden verbringen. Das ist verständlich – doch sind diese Termine für Ihre Lebensqualität und den Erfolg Ihrer Behandlung von großer Bedeutung. 

Ältere Frau verwendet Tablet

 

Ihre Behandlung soll das Tumorwachstum möglichst zum Stillstand bringen oder verlangsamen, damit Sie mit dem metastasierten Brustkrebs so gut und so lange wie möglich leben können. Dafür ist eine dauerhafte und engmaschige Betreuung notwendig: Bei den regelmäßigen Terminen beurteilt die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt den Erfolg Ihrer Behandlung: Ist der Tumor geschrumpft – also in der sogenannten Remission? Oder wächst er weiter, ist also in der Progression? Die Kontrolltermine sollten Sie stets wahrnehmen, damit bei Bedarf schnell reagiert und Ihre Therapie ggf. entsprechend angepasst werden kann. Ein festgelegtes Untersuchungsintervall gibt es dabei nicht – die Häufigkeit der Kontrolltermine richtet sich ganz nach Ihrer individuellen Situation.

 

 

Wie Arzttermine dazu beitragen, Ihre Lebensqualität zu erhalten

Ihre Lebensqualität sollte bei den Kontrollterminen eine zentrale Rolle einnehmen – diese so lang wie möglich zu erhalten, ist eines der wichtigsten Therapieziele bei metastasiertem Brustkrebs. In diesem Zusammenhang sollten sich die regelmäßigen Arzttermine so gut wie möglich in Ihren Alltag einfügen und Sie sich nicht andersherum nach diesen richten müssen. Bei den Terminen müssen die möglichen Nebenwirkungen der Behandlung und die damit einhergehenden Einschränkungen genau erfasst werden. Hier sollten Sie Ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse offen kommunizieren, damit die Ärztin bzw. der Arzt die Behandlung darauf abstimmen kann.  

 

Die persönlichen Anforderungen sind sehr individuell und betreffen verschiedene Faktoren der Behandlung. Vor den Arztterminen können Sie sich daher u. a. folgende Fragen stellen:  

 

  • Welche Verabreichungsform der Behandlung würde ich bevorzugen (oral oder intravenös)? 
  • Welche möglichen Nebenwirkungen könnte ich aushalten und welche wären für mich ein Ausschlusskriterium? 
  • Wie oft kann und möchte ich Arzttermine wahrnehmen?  
  • Was für Erfahrungen habe ich bereits mit welchen Medikamenten gemacht?

 

Gut vorbereitet: Leitfaden für das Arztgespräch

Damit Sie eine aktive Rolle bei Entscheidungen rund um Ihre Behandlung einnehmen können, sollten Sie sich auf die Arztgespräche gut vorbereiten. Einen Leitfaden, der dabei hilfreich sein kann, finden Sie hier zum Download. 

 

Therapietreue bei metastasiertem Brustkrebs

Für Sie ist es womöglich nicht immer leicht, die Therapievorgaben umzusetzen. Hier sollte gemeinsam mit dem Behandlungsteam eine Lösungsstrategie entwickelt werden. Denn wenn die Behandlung auf Ihre Wünsche und Anforderungen abgestimmt ist, fällt es Ihnen sicherlich leichter, den Vorgaben zu folgen. Diese Therapietreue – auch Adhärenz genannt – ist ein wichtiger Aspekt bei der Therapie von metastasiertem Brustkrebs.

Das Konzept der Therapietreue (auch: Adhärenz) sieht ein Wechselspiel zwischen Ihnen und Ihrem Behandlungsteam vor: Im Rahmen der Therapie spricht die Ärztin bzw. der Arzt zwar Behandlungsvorgaben bzw. Empfehlungen zu u. a. Medikamenteneinnahme, Lebensstiländerungen oder Ernährungsumstellungen aus. Doch werden diese Empfehlungen im besten Fall gemeinsam mit Ihnen erarbeitet und besprochen. Zudem werden Ihre Wünsche bei den Therapieentscheidungen berücksichtigt: Denn Sie werden in diesem Konzept als aktive Partnerin bei der Behandlung verstanden.

Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei Ihre Therapietreue zu verbessern:

  • Die Behandlung und Kontrolltermine sollten an Ihren Alltag nach Möglichkeit angepasst werden – nicht andersherum  
  • Den Medikamentenplan sollte Ihnen das Behandlungsteam eingehend erklären  
  • Tipps, wie Sie die Medikamenteneinnahme organisieren können: 

           • Ein Medikamententagebuch kann hilfreich sein 

           • Nutzen Sie z. B. Ihr Handy als Wecker und stellen sich Erinnerungen zur

             Medikamenteneinnahme an 

           • Greifen Sie auf Medikamentenboxen als Einnahmehilfen zurück  

Hilfreiche Termine bei metastasiertem Brustkrebs

Nicht nur Arzttermine im Rahmen der Untersuchung und Behandlung sind üblicherweise fester Bestandteil des Alltags bei metastasiertem Brustkrebs. 

Da die Diagnose neben der körperlichen auch mit einer emotionalen Last einhergeht, kann eine psychoonkologische Therapie hilfreich sein. Dabei bieten speziell ausgebildete Psychoonkologinnen und Psychoonkologen wertvolle Unterstützung, um mit der veränderten Lebenssituation umzugehen und die Lebensqualität zu erhalten. 

 

Referenzen

  1. Seehausen M, et al. Adhärenz im Praxisalltag effektiv fördern. Dtsch Arztebl 2011; 108(43): A-2276 / b-1918. Verfügbar unter: https://www.aerzteblatt.de/archiv/111070/Arzt-Patienten-Kommunikation-Adhaerenz-im-Praxisalltag-effektiv-foerdern (zuletzt abgerufen am 06.12.2022)